Anfänge der nordischen Trainingsgruppe in der SMS Schruns

Im Vergleich zum mittlerweile 50-jährigen Bestehen der Skimittelschule ist die nordische Trainingsgruppe noch eine sehr junge. Durch die Entstehung der Schanzenanlage Tschagguns im Vorfeld der EYOF 2015 in Vorarlberg und Liechtenstein wurden auch die Bestrebungen laut, den Athlet:innen aus den nordischen Sportarten Skisprung, Nordische Kombination, Langlauf und Biathlon die Möglichkeiten zu bieten, die optimalen Trainingsvoraussetzungen im Montafon nutzen zu können.

Der Startschuss fiel im Schuljahr 2014/15 mit 5 Athleten in unterschiedlichen Schulstufen und es stellte sich schon im Vorfeld bei den Anmeldungen heraus, dass in erster Linie Skispringer bzw. Nordische Kombinierer die Chance der Vorbereitung auf zukünftige sportliche Aufgaben in der Skimittelschule nutzen würden. Dementsprechend ging auch die Trainersuche in die Richtung Skisprung/NK und aus einigen potenziellen Kandidaten wurde schließlich Robert Stadelmann als erster nordischer Trainer an der Skimittelschule ausgewählt. Der ehemalige Weltcup Kombinierer und WM-Medaillengewinner war davor als Trainer im Vorarlberger Skiverband und bei Swiss Ski tätig und startete im September 2014 mit fünf motivierten Athleten ins Abenteuer Skimittelschule.

Wie auch im Alpinbereich üblich, war Robert neben der Tätigkeit in der Skimittelschule auch als Trainer und Referent Sprunglauf/NK für diesen Bereich im Vorarlberger Skiverband verantwortlich und verstärkte damit das VSV Team erheblich. Da die Athlet: innen der Skimittelschule größtenteils auch VSV Kaderathleten waren und sind, ist diese Kombination von SMS Schruns und VSV bis heute fixer Bestandteil der Organisation des Referats Sprunglauf/NK. Die wöchentlichen Sprungtrainings in Tschagguns wurden und werden meist als gemeinsame Trainingseinheiten der Trainingsgruppe Skimittelschule und des VSV Schülerkaders durchgeführt, zusätzlich haben die Skimittelschüler: innen je nach Stundenplan noch zwei bis drei zusätzliche wöchentliche Einheiten, in denen Koordination, Kraft und Ausdauer trainiert werden. Im Herbst stehen wie bei den Alpinen dazu noch einige Trainingskurse am Programm, die auf unterschiedlichen Schanzenanlagen im In- und nahen Ausland absolviert werden und in denen sehr individuell an der Sprungtechnik gearbeitet bzw. die körperliche Fitness verbessert werden kann.

In den acht Jahren des Bestehens der nordischen Trainingsgruppe variierte die Anzahl an Athlet innen zwischen drei und sechs pro Schuljahr. Auch wenn es immer eine kleine Gruppe war und ist, stellt die Organisation des Trainings den verantwortlichen Trainer oftmals vor kleinere und auch größere Probleme, da die Athlet:innen fast immer in unterschiedlichen Klassenzügen unterwegs sind und aufgrund der ungleichen Stundenpläne der einzelnen Klassen die Gruppe jeden Tag bzw. jedes Training anders zusammengesetzt ist. Trotzdem war ein qualitativ hochwertiges und gleichzeitig spielerisch abwechslungsreiches Training von Beginn an möglich. Die gute Arbeit zeigt sich auch an der hohen Quote an Absolvent:innen, die ihre sportliche Karriere im Leistungszentrum Stams fortsetzten bzw. noch immer dort aktiv sind. Über ein Drittel der bisherigen Absolvent:innen schafften den Sprung nach Stams und sind immer noch auf nationaler und internationaler Ebene in den Bereichen Sprunglauf und Nordische Kombination unterwegs.

Nach drei Jahren erfolgreicher Arbeit gab es für das Schuljahr 2018/19 einen Wechsel im Trainerbereich. Matthias Troy, selbst ehemaliger Skispringer vom SC Egg und VSV Trainer, übernahm die Aufgaben von Robert Stadelmann in der Skimittelschule und konnte gleich in seinem ersten Jahr erstmals zwei Athleten aus dem Bregenzerwald für die Skimittelschule begeistern. Matthias‘ jugendliche Lockerheit, gepaart mit seinem guten Händchen für die jungen Athleten und seinem Technikverständnis, ließ ihn sehr schnell zu einem äußerst beliebten Trainer und Kollegen werden. Seine tolle Arbeit in der Skimittelschule und im VSV blieb nicht unbeobachtet und so bekam er 2021 ein Angebot vom ÖSV, das er nicht ablehnen konnte. Somit gab es für das Schuljahr 2021/22 wieder einen Trainerwechsel und da in der Kürze der Zeit kein zusätzlicher Trainer gefunden werden konnte, übernahm Christoph Kraxner (Landestrainer Nordisch im VSV) auch die Agenden in der Skimittelschule für das laufende Schuljahr.

Auch wenn es die nordische Trainingsgruppe erst seit acht Jahren gibt, so ist sie mittlerweile ein fixer und wichtiger Bestandteil der Skimittelschule Schruns und die Bestrebungen aller Verantwortlichen gehen dahin, dass diese Gruppe auch in Zukunft ein fixer Teil der Skimittelschule bleibt. Jungen und motivierten Athlet:innen soll auch weiterhin die Möglichkeit geboten werden, ihre Karrieren im Skisprung oder der Nordischen Kombination erfolgreich verwirklichen zu können.

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