Lebensgeschichten von ehemaligen Skimittelschüler:innen

Immer wieder kommen wir auf ehemalige Schützlinge zu sprechen. Was ist aus der oder dem geworden?

Einige hat man ja im Blickfeld, andere eher aus den Augen verloren. Interessant ist und wäre es allemal die Lebensgeschichten vieler ehemaligen Schüler:innen zu kennen.

Wir haben exemplarisch Beispiele von Lebenswegen damaliger Schüler:innen ausgewählt und die Wege außerhalb einer sportlichen Karriere skizziert.

Dr. Philipp Werner

1983 bis 1987 war Philipp Schüler in unserer Einrichtung, anfangs mit Heimweh ohne Ende, aber immer mit Biss.

Der in Faschina direkt am Schihang aufgewachsene Bub, wollte selbstverständlich Schirennläufer werden. Die Schule funktionierte bei Philipp easy. So konnte er seine sportlichen Ambitionen in viele Richtungen, neben Skirennlauf Badminton, Tennis und Fußball, ausleben.

„Die Zeit in der Schule in Schruns war einzigartig! Erinnerungen gibt es viele!“

meint er auf Anfrage, wobei ihm ein Crash mit dem Bus im Gletschergebiet, der Gottseidank halbwegs glimpflich ausging, am meisten im Gedächtnis blieb.

Stams schaffte er knapp nicht und so entschied er sich fürs Gymnasium.

Dann landete er auf dem Umweg über 2 Jahre Mathematikstudium beim Medizinstudium. Schlussendlich war seine Wahl die Neurologie. Das Studium finanzierte sich Philipp als Skilehrer, Tennislehrer, Krankenpfleger und Platzwart nahezu selber.

Nach der Facharztausbildung in Innsbruck, zog es ihn zurück nach Vorarlberg. Er baute ab 2007 eine Schlaganfall-Station im LKH Feldkirch auf, übernahm dann 2019 die neurologische Abteilung in LKH Rankweil und ist heute leitend zusammen mit 50 Mitarbeiter: innen dort verantwortlich.

„Klar ist, die Zeit in Schruns hat mich sehr geprägt. Die Trainer waren streng, aber sie waren gut. Und sie haben uns gefordert, so gefordert, dass ich früh gelernt habe auf eigenen Beinen zu stehen und hartnäckig zu sein, wenn es um das Verfolgen von Zielen geht, nicht nur sportlich, sondern auch bezogen auf das Leben………..DANKE!“

So beschreibt Philipp seine damaligen Eindrücke heute.

Und wir gratulieren zur erfolgreichen Berufskarriere!

Fabian Braitsch

Fabian ist heute geschäftsführender Gesellschafter bei der Fa. Hempions. Er studierte an der TU München und gründete das Unternehmen Hempions zusammen mit dem ebenso ehemaligen Skimittelschüler Daniel Meier und zwei weiteren Sportlern. Der Fokus liegt dabei in der Entwicklung nachhaltiger Lebensmittel aus dem Superfood Hanfsamen.

Er macht heute noch viel Sport, reist gerne und spricht 4 Sprachen fließend.

Beim Eintritt in die Skimittelschule fiel er sowohl als guter Skifahrer als auch als gut ausgebildeter Turner auf. Sein Einstieg fiel ihm nicht so leicht, er hatte mit der „Hierarchie“ im Internatsleben seine Probleme. Speziell die letzten beiden Jahre beschreibt Fabian als sehr positiv, seine Zimmerkollegen Johannes Strolz und Daniel Meier wurden seine besten Freunde. Seine Zielstrebigkeit blieb alle 4 Jahre für viele vorbildlich.

Besonders in Erinnerung blieben Fabian die Teilnahme mit Sieg im SL bei den Kinderspielen in Courchevel, die dutzenden Klettersteig- und Bergtouren mit Manfred Kessler, die letzte ÖSV Schülermeisterschaft 2007 in Brand, wo zu seinem Leidwesen seine Hoffnungsdisziplin SG abgesagt werden musste.

Aber auch der Umgang mit den Gruppen der Lebenshilfe, die jährlich im Hause zu Gast waren, beeindruckte den sensiblen Sportler sehr. „Hier lernte ich auch deren Realität kennen“ meint er dazu.

Ein interessantes Detail: Fabian schaffte die Aufnahmeprüfung in Stams, weil er aber auf den begehrten Platz verzichtete, bekam diesen Manuel Fellner.

Dem Leistungssport blieb Fabian noch treu und ging seiner neuen Leidenschaft, dem Freestyle-Sport auf eigene Faust, ohne Trainer erfolgreich nach. (Gesamtsieg Europacup 2013)

Beeindruckende Fakten aus dem Leben Fabians! Wir wünschen weiterhin viel Erfolg!

Beatrice Amann

„Die Zeit in der Schihauptschule war für mich sehr prägend! Obwohl es mit einer großen Skikarriere nicht geklappt hat, waren die 4 Jahre dort mit ausschlaggebend für meine weitere berufliche Entwicklung und Karriere!“

Na ja, klingt sehr bescheiden. Beatrice hatte sehr wohl die Voraussetzungen für eine längere und vielleicht auch große Karriere. Sie schaffte es ins Skigymnasium Stams und in den ÖSV Kader und verzichtete von sich aus dann auf diesen Status.

Ihre Skilaufbahn war als Ziehtochter von Vizeweltmeister Werner Bleiner sozusagen vorgegeben und noch heute bezeichnet sie diese 12, 13 Jahre im Skisport als wunderbar, aufregend und herausfordernd. 

In ihrer Lebensplanung waren 4 Punkte, die sie sich erfüllen wollte. Etwas mit Sport, etwas fürs Hirn, die Faszination Helikopter näher kennenlernen und ganz allgemein dem Leben einen Sinn geben. Der Leistungssport war abgehakt, es folgte die Lehre als Bautechnische Zeichnerin.

Nun lockte die weite Welt. 2 Jahre war Beatrice als Weltenbummlerin in Amerika und Australien unterwegs.

Dann entdeckte sie ihre kreative Seite, malte Hinterglasbilder, stellte aus und betrieb erfolgreich die „Montafoner Glasmalerei“.

Nach der Geburt ihrer Tochter Rubina maturierte sie in der Handelsakademie, um die Voraussetzungen für ein angestrebtes Studium zu haben.

Nach 12 Jahren im Baugewebe zog es sie zur Helikopterfirma Wucher, wo sie zwar nicht pilotierte, aber große Projekte in der Türkei, in Georgien und in Österreich organisierte.

Mit 41 Jahren erfüllte sie sich den Traum eines Studiums und begann das Bachelorstudium Sport- und Eventmanagement in Seekirchen am Wallersee und erhielt ihren Bachelor im Herbst  2019. Schlussendlich schloss sich für Beatrice der Kreis. Sie erhielt die Möglichkeit die Geschäftsführung von Special Olympics Vorarlberg zu übernehmen. Dort organisiert Beatrice alle sportlichen Aktivitäten  für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung.

„Was macht mehr Sinn, als sich um Menschen zu kümmern, die Unterstützung brauchen!“ meint Beatrice Amann.

Ein interessanter, erfolgreicher und beachtlicher Lebensweg, wie wir meinen!

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